Archiv der Kategorie: Anarchismus

Fuck Your Red Revolution: Gegen den Ökozid, für die Anarchie

Übersetzung eines Beitrags des Indigenen Anarchisten ziq

Lass deine langweiligen Slogans los

„Es gibt keinen ethischen Konsum im Kapitalismus“ ist ein ermüdendes Mem, von dem ich mir wünsche, dass es sterben würde. So oft wird dieser Slogan von den Roten benutzt, um diejenigen von uns zu verunglimpfen, die sich bemühen, Lebensentscheidungen zu treffen, die zur Schadensreduzierung in unseren Gemeinschaften und unserer natürlichen Umgebung beitragen.

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Wie würde ein anarchistisches Programm aussehen?

Erstmals im Englischen veröffentlicht auf CrimethInc

In jeder Wahlkampfsaison veröffentlichen die politischen Parteien Wahlprogramme, in denen ihre Versprechen Punkt für Punkt detailliert aufgeführt sind. Diese Wahlprogramme sind nicht bindend – Politiker:innen halten ihre Versprechen selten, und es ist oft noch schlimmer, wenn sie es tun – aber sie bieten einen Überblick über die Vision, die jede Partei zu vertreten vorgibt. Anarchist:innen verfolgen einen anderen Ansatz: Anstatt einen vorgefertigten Bauplan anzubieten, schlagen wir vor, die Dinge gemeinsam, dynamisch, nach den Prinzipien der Selbstbestimmung, der Horizontalität, der gegenseitigen Hilfe und der Solidarität auszuarbeiten. Dennoch, immer wenn Menschen zum ersten Mal auf anarchistische Ideen stoßen, gibt es eine bestimmte Art Mensch, die immer eine klare Vorlage sehen will. Als Antwort darauf hat einer unserer Mitwirkenden ein Beispiel für ein anarchistisches Programm zusammengestellt – eine Reihe von Vorschlägen, die im Laufe einer Revolution in die Tat umgesetzt werden könnten – als eine phantasievolle Übung, um sich leichter vorstellen zu können, welche Art von praktischen Veränderungen Anarchist:innen anstreben könnten.

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Die Gender-Analyse des Anarchismus stärken: Lehren aus der transfeministischen Bewegung

Der Transfeminismus entwickelte sich aus einer Kritik an den Mainstream- und radikalen feministischen Bewegungen. Die feministische Bewegung hat eine Geschichte von internen Hierarchien. Es gibt viele Beispiele von Frauen of Color, Frauen aus der Arbeiterklasse, Lesben und anderen, die sich gegen die Tendenz der weißen, wohlhabend dominierten Frauenbewegung aussprachen, sie zum Schweigen zu bringen und ihre Bedürfnisse zu übersehen. Anstatt diese marginalisierten Stimmen zu würdigen, hat die feministische Mainstream-Bewegung den Kampf für Rechte vor allem im Interesse der weißen, wohlhabenden Frauen priorisiert.

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OK Bookchin

Der nachfolgende Artikel von No Wing Anarchy ist eine kurze Kritik an Murray Bookchin und insbesondere an seinem Werk „Social Anarchism or Lifestyle Anarchism: An Umbridgeable Chasm“, mit welchem Bookchin jahrzehntelang versucht hat die anarchistische Bewegung zu spalten und eine Kluft zu schaffen, die vorher nicht existierte. Viele Anarchist:innen haben Bookchins falsches, unehrliches und heuchlerisches Werk kritisiert und ihn als Nicht-Anarchisten entlarvt. Der Autor Bob Black widmete dem sogar ein ganzes Buch. Die Kritiker:innen Bookchins sollten Recht behalten: Nach vielen Jahren der Sabotage gesteht Bookchin öffentlich kein Anarchist zu sein. Dennoch rufen auch heute noch viele Anarchist:innen zu „Google Bookchin“ auf.

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Anmerkungen zu post-linkem Anarchismus

Deutsche Übersetzung des Essays <Notes on „post-left anarchism“> von Bob Black, Autor von Werken wie Anarchy after Leftism und The Abolition of Work.


Es ist klar, dass das Ziel der Revolution heute die Befreiung des täglichen Lebens sein muss – Murray Bookchin[1]

Was ist postlinker Anarchismus? Ich bin mir nicht sicher, wer den Ausdruck geprägt hat, aber es sieht so aus, als hätte ich es getan. Irgendwann habe ich einige der Leute gefragt, die den Begriff am ehesten kennen (darunter John Zerzan, Lawrence Jarach und Jason McQuinn), und niemand wusste vor mir, dass jemand diesen Ausdruck benutzt hat. Jason McQuinn bestätigt dies in einem kürzlich erschienenen Schreiben.[2] Der erste bekannte Gebrauch des Satzes findet sich im letzten Satz meines Buches Anarchy after Leftism,[3] das 1996 geschrieben und 1997 veröffentlicht wurde. Dies ist der letzte Absatz des Buches: „Es gibt ein Leben nach der Linken. Und es gibt Anarchie nach dem Anarchismus. Postlinke Anarchisten schlagen in viele Richtungen los. Einige finden vielleicht den Weg – besser noch, die Wege – in eine freie Zukunft.“[4] Damals ging ich davon aus, dass postlinker Anarchismus eine geläufigere Phrase ist.

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Post-linke Anarchie

Post-linke Anarchie von Jason McQuinn

Die Linke hinter sich lassen

Einleitung

Anarchistische Kritiken des Linkstums [1] haben beinahe eine so lange Geschichte, wie der Begriff „links“ eine politische Bedeutung hat. Die frühe anarchistische Bewegung entsprang aus denselben Kämpfen wie andere sozialistische Bewegungen (welche einen Großteil der politischen Linken ausmachten), von welchen sie sich letztendlich differenzierte. Die anarchistische Bewegung und andere sozialistische Bewegungen waren primär ein Produkt der sozialen Unruhe, welche das Zeitalter der Revolutionen hervorrief – eingeleitet durch die englischen, amerikanischen und französischen Revolutionen. Dies war die historische Periode, in welcher sich der frühe Kapitalismus durch das Umzäunen von Gemeingut zur Zerstörung der Selbstversorgung der Gemeinden, die Industrialisierung der Produktion mit einem Fabriksystem basierend auf wissenschaftlichen Techniken und der offensiven Expansion der Marktwirtschaft überall auf der Welt entwickelte. Aber die anarchistische Idee hatte immer tiefere, radikalere und das Ganze betreffende Folgerungen, als die bloße sozialistische Kritik der Ausbeutung von Arbeit im Kapitalismus. Dem ist so, da die anarchistische Idee sowohl dem sozialen Ferment des Zeitalters der Revolutionen entspringt als auch der kritischen Phantasie von Individuen, die nach der Aufhebung jeder Form von sozialer Entfremdung und Herrschaft streben.

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Für die totale Zerstörung Amerikas: Eine anarchistische Perspektive auf den bevorstehenden Bürgerkrieg

„Was die 75 Jahre [im Gefängnis] betrifft, bin ich nicht wirklich besorgt, nicht nur, weil ich die Gewohnheit habe, die Strafen nicht abzuschließen oder auf Bewährung zu warten oder irgend so einen Unsinn, sondern auch, weil der Staat einfach nicht 75 oder gar 50 Jahre durchhalten wird.

-Kuwasi Balagoon, 9. Dezember 1983

„Die Regierung der USA und alles, wofür sie steht, alles, was sie repräsentiert, muss zerstört werden. Dies ist der Ausgangspunkt und das Ende. Wir haben die Mittel zu diesem Zweck; das Problem ist, Akzeptanz für ihren Gebrauch zu entwickeln.

-George Jackson, Blood in My Eye

Übersetzung eines Artikels erschienen bei AMW

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Leben und Werk des Anarchisten Omar Aziz und sein Einfluss auf die Selbstorganisation in der syrischen Revolution

Omar Aziz (von Freund:innen liebevoll Abu Kamel genannt) wurde in Damaskus geboren. Er kehrte aus dem Exil in Saudi-Arabien und den Vereinigten Staaten in den frühen Tagen der syrischen Revolution nach Syrien zurück. Als Intellektueller, Ökonom, Anarchist, Ehemann und Vater, engagierte er sich im Alter von 63 Jahren für den revolutionären Kampf. Er arbeitete mit lokalen Aktivist:innen zusammen, um humanitäre Hilfe zu sammeln und diese in den Vororten von Damaskus zu verteilen, die vom Regime angegriffen wurden. Durch sein Schreiben und seine Tätigkeit förderte er die lokale Selbstverwaltung, die horizontale Organisation, die Zusammenarbeit, die Solidarität und die gegenseitige Hilfe als Mittel, mit dem sich die Menschen von der Tyrannei des Staates emanzipieren konnten. Zusammen mit Genoss:innen gründete Aziz in Barzeh, Damaskus, das erste lokale Komitee. Das Beispiel verbreitete sich in ganz Syrien und mit ihm einige der vielversprechendsten und dauerhaftesten Beispiele nicht-hierarchischer Selbstorganisation, die aus den Ländern des Arabischen Frühlings hervorgegangen sind.

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Die schwarze Fahne auf die Philippinen bringen – Ein Interview mit Bandilang Itim

The Commoner spricht mit Bandilang Itim, einer Organisation, die Anarchist:innen und Libertäre auf den Philippinen zusammenschließt. 

Diese revolutionäre anarchistische Plattform, die sich zum Ziel gesetzt hat, das Banner zu sein, das Anarchist:innen und Libertäre in der Region zusammenbringt, verpflichtet sich, originelle, gut informierte Inhalte zu lokalen Themen und Ereignissen zu produzieren und die Schriften und Ideen anderer Anarchist:innen und Libertären aus der Region und ihrer Diaspora zu verbreiten. Schaut euch auf jeden Fall ihre sehr professionellen Pamphlete und Zines an und folgt ihnen auf Twitter, um über ihre neuen Veranstaltungen zu erfahren. In diesem Interview fragt The Commoner Mitglieder, was sie erreichen wollen, wie sie sich organisieren und wie sie mit den Kämpfen umgehen, denen sie auf den Philippinen begegnen.

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