Alle Beiträge von feralfire

Manifest für die Abschaffung der Polizei

Erstmals veröffentlicht in Lundi matin #248, ins Deutsche übersetzt aus der englischen Übersetzung von Ill Will

Dass die soziale Funktion der Polizei darin besteht, eine bestimmte Weltordnung oder ein bestimmtes Herrschaftsregime aufrechtzuerhalten, ist ein offenes Geheimnis. Was jedoch immer noch weniger verstanden wird, ist die Lüge, von der ihre Existenz abhängt, die größte anthropologische Lüge: dass wir ohne ihre Ausübung von „legitimer“ Gewalt unfähig wären, uns gegenseitig gemeinsame Lebensregeln zu geben und uns bei der ersten Gelegenheit umbringen würden. Der Polizei ein Ende zu setzen, bedeutet zuallererst, diesem Infantilismus ein Ende zu setzen. Dies ist das Ziel des folgenden Manifests, das anonym in Frankreich während der ersten Phase des George-Floyd-Aufstandes in den USA veröffentlicht wurde.

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Wie würde ein anarchistisches Programm aussehen?

Erstmals im Englischen veröffentlicht auf CrimethInc

In jeder Wahlkampfsaison veröffentlichen die politischen Parteien Wahlprogramme, in denen ihre Versprechen Punkt für Punkt detailliert aufgeführt sind. Diese Wahlprogramme sind nicht bindend – Politiker:innen halten ihre Versprechen selten, und es ist oft noch schlimmer, wenn sie es tun – aber sie bieten einen Überblick über die Vision, die jede Partei zu vertreten vorgibt. Anarchist:innen verfolgen einen anderen Ansatz: Anstatt einen vorgefertigten Bauplan anzubieten, schlagen wir vor, die Dinge gemeinsam, dynamisch, nach den Prinzipien der Selbstbestimmung, der Horizontalität, der gegenseitigen Hilfe und der Solidarität auszuarbeiten. Dennoch, immer wenn Menschen zum ersten Mal auf anarchistische Ideen stoßen, gibt es eine bestimmte Art Mensch, die immer eine klare Vorlage sehen will. Als Antwort darauf hat einer unserer Mitwirkenden ein Beispiel für ein anarchistisches Programm zusammengestellt – eine Reihe von Vorschlägen, die im Laufe einer Revolution in die Tat umgesetzt werden könnten – als eine phantasievolle Übung, um sich leichter vorstellen zu können, welche Art von praktischen Veränderungen Anarchist:innen anstreben könnten.

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den einkaufsstraßen beim sterben zusehen…

Verfasst von dublinstinkt, entnommen aus dem Archiv vom schwarzen Pfeil.

die großen handelsverbände jammern über den anstehenden lockdown, den verlust von hunderttausenden arbeitsplätzen, umsatzeinbußen, das weihnachtsgeschäft,…

…und in meinem kopf geht das kino an. ich werde hier keine analyse liefern, das können andere auch einfach besser. ich will in den köpfen zündeln. lust machen auf eine andere welt. eine welt, in der unsere innestädte vom konsumzwang befreite orte der begegnung werden und menschen einfach sein können. ich will dazu anregen darüber nachzudenken und davon zu träumen, was für wundervolle dinge entstehen könnten, wenn ihre „horrorvision“ wahr werden würde.

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Die Gender-Analyse des Anarchismus stärken: Lehren aus der transfeministischen Bewegung

Der Transfeminismus entwickelte sich aus einer Kritik an den Mainstream- und radikalen feministischen Bewegungen. Die feministische Bewegung hat eine Geschichte von internen Hierarchien. Es gibt viele Beispiele von Frauen of Color, Frauen aus der Arbeiterklasse, Lesben und anderen, die sich gegen die Tendenz der weißen, wohlhabend dominierten Frauenbewegung aussprachen, sie zum Schweigen zu bringen und ihre Bedürfnisse zu übersehen. Anstatt diese marginalisierten Stimmen zu würdigen, hat die feministische Mainstream-Bewegung den Kampf für Rechte vor allem im Interesse der weißen, wohlhabenden Frauen priorisiert.

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OK Bookchin

Der nachfolgende Artikel von No Wing Anarchy ist eine kurze Kritik an Murray Bookchin und insbesondere an seinem Werk „Social Anarchism or Lifestyle Anarchism: An Umbridgeable Chasm“, mit welchem Bookchin jahrzehntelang versucht hat die anarchistische Bewegung zu spalten und eine Kluft zu schaffen, die vorher nicht existierte. Viele Anarchist:innen haben Bookchins falsches, unehrliches und heuchlerisches Werk kritisiert und ihn als Nicht-Anarchisten entlarvt. Der Autor Bob Black widmete dem sogar ein ganzes Buch. Die Kritiker:innen Bookchins sollten Recht behalten: Nach vielen Jahren der Sabotage gesteht Bookchin öffentlich kein Anarchist zu sein. Dennoch rufen auch heute noch viele Anarchist:innen zu „Google Bookchin“ auf.

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Anmerkungen zu post-linkem Anarchismus

Deutsche Übersetzung des Essays <Notes on „post-left anarchism“> von Bob Black, Autor von Werken wie Anarchy after Leftism und The Abolition of Work.


Es ist klar, dass das Ziel der Revolution heute die Befreiung des täglichen Lebens sein muss – Murray Bookchin[1]

Was ist postlinker Anarchismus? Ich bin mir nicht sicher, wer den Ausdruck geprägt hat, aber es sieht so aus, als hätte ich es getan. Irgendwann habe ich einige der Leute gefragt, die den Begriff am ehesten kennen (darunter John Zerzan, Lawrence Jarach und Jason McQuinn), und niemand wusste vor mir, dass jemand diesen Ausdruck benutzt hat. Jason McQuinn bestätigt dies in einem kürzlich erschienenen Schreiben.[2] Der erste bekannte Gebrauch des Satzes findet sich im letzten Satz meines Buches Anarchy after Leftism,[3] das 1996 geschrieben und 1997 veröffentlicht wurde. Dies ist der letzte Absatz des Buches: „Es gibt ein Leben nach der Linken. Und es gibt Anarchie nach dem Anarchismus. Postlinke Anarchisten schlagen in viele Richtungen los. Einige finden vielleicht den Weg – besser noch, die Wege – in eine freie Zukunft.“[4] Damals ging ich davon aus, dass postlinker Anarchismus eine geläufigere Phrase ist.

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Post-linke Anarchie

Post-linke Anarchie von Jason McQuinn

Die Linke hinter sich lassen

Einleitung

Anarchistische Kritiken des Linkstums [1] haben beinahe eine so lange Geschichte, wie der Begriff „links“ eine politische Bedeutung hat. Die frühe anarchistische Bewegung entsprang aus denselben Kämpfen wie andere sozialistische Bewegungen (welche einen Großteil der politischen Linken ausmachten), von welchen sie sich letztendlich differenzierte. Die anarchistische Bewegung und andere sozialistische Bewegungen waren primär ein Produkt der sozialen Unruhe, welche das Zeitalter der Revolutionen hervorrief – eingeleitet durch die englischen, amerikanischen und französischen Revolutionen. Dies war die historische Periode, in welcher sich der frühe Kapitalismus durch das Umzäunen von Gemeingut zur Zerstörung der Selbstversorgung der Gemeinden, die Industrialisierung der Produktion mit einem Fabriksystem basierend auf wissenschaftlichen Techniken und der offensiven Expansion der Marktwirtschaft überall auf der Welt entwickelte. Aber die anarchistische Idee hatte immer tiefere, radikalere und das Ganze betreffende Folgerungen, als die bloße sozialistische Kritik der Ausbeutung von Arbeit im Kapitalismus. Dem ist so, da die anarchistische Idee sowohl dem sozialen Ferment des Zeitalters der Revolutionen entspringt als auch der kritischen Phantasie von Individuen, die nach der Aufhebung jeder Form von sozialer Entfremdung und Herrschaft streben.

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Portland schlägt zurück: Verteidigung gegen Räumung

Übersetzung eines Berichts von It’s Going Down

Am Dienstagmorgen haben sich Mitglieder der Portland-Community erfolgreich schwer bewaffnete und militarisierte Multnomah County Sheriffs widersetzt, welche von Portland-Polizeibeamt:innen unterstützt wurden, die versuchten, die afro-indigene Familie Kinney, die seit 65 Jahren im „Roten Haus am Mississippi“ in der Nachbarschaft von Nordportland lebt, zu vertreiben.

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Chile: Die anarchistische Gefangene Mónica Caballero beginnt den Hungerstreik im Gefängnis von San Miguel

Chile. Inmitten der weitverbreiteten Mobilisierungen innerhalb der chilenischen Gefängnisse für die Wiederherstellung von würdevollen Besuchen für Gefangene, und 10 Jahre nach dem Massaker im Gefängnis von San Miguel, hat Mónica Caballero zusammen mit zwei weiteren Gefangenen einen Hungerstreik begonnen, der sich mit dem bereits im Hochsicherheitsgefängnis begonnenen Hungerstreik vereinigt.

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