Der Microsoft-Polizeistaat: Massenüberwachung, Gesichtserkennung und die Azure-Cloud

Die Proteste gegen rassistische Polizeiarbeit haben zu neuen Untersuchungen bei großen Technologieunternehmen wie Facebook, das von Werbekunden wegen Hassreden gegen PoC boykottiert wird, und Amazon, die zur Unterstützung der Polizeiüberwachung aufgerufen hat, geführt. Aber Microsoft, das weitgehend der Kritik entgangen ist, steckt knietief in Diensten für die Strafverfolgung und fördert ein Ökosystem von Unternehmen, die der Polizei Software über Microsofts Cloud und andere Plattformen zur Verfügung stellen. Die ganze Geschichte dieser Verbindungen zeigt, wie der Technologiesektor immer mehr in intime, andauernde Beziehungen zu den Polizeidienststellen verstrickt ist.

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Proteste in Portland: Tag 55(?)

Übersetzung eines Artikels von DefendPDX, welches die Ereignisse nach Tag 55(?) reflektiert.


Es ist jetzt ungefähr zwei Monate her, dass Portland sich gegen eine Invasion der Feds gewehrt hat. Die Tage scheinen ineinander zu verschwimmen; Erinnerungen an Blendgranaten an meinen Fersen sind sicher eingebettet zwischen Erinnerungen daran, wie ich ins Bett gekrochen bin oder Hot Dogs bei Riot Ribs gegessen habe. Aber egal, welcher Tag es ist – die Feds verlieren. Sie werden nicht nur durch ihre Taten gedemütigt (genug, um einen Buzzfeed-Artikel zu rechtfertigen), sondern ihre physischen Taktiken sind ein kompletter Witz im Angesicht von Müttern, die mit einer stählernen Entschlossenheit bewaffnet sind, und den Vätern mit Laubbläsern.

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Hör auf, alles Schlechte auf Anarchist:innen zu schieben

In Portland wurde der Einsatz der Bundesgeheimpolizei gerechtfertigt, um den Aufstand niederzuschlagen. In dem veröffentlichtem Memo wird insgesamt 47mal der Ausdruck „gewalttätige Anarchist:innen“ erwähnt.
Schon früh, mit Beginn der jüngsten BLM-Proteste in Amerika, sprach Präsident Trump von „gewalttätigen Anarchist:innen“ und beflügelte das Narrativ von den gefährlichen Anarchist:innen, die nur Unruhe und Chaos stiften wollen.

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Geheimpolizei auf den Straßen von Portland

Interview mit einem Mitglied von Black Rose Portland


Fünfzig Tage nach dem Volksaufstand, der durch den Mord an George Floyd durch die Polizei ausgelöst wurde, zeigen die Demonstrationen in Portland, Oregon, kaum Anzeichen, dass sie nachlassen.

Tatsächlich ist Portland für die Trump-Administration nun zu einem Versuchsfeld geworden, um im Vorfeld der Wahlen im Jahr 2020 ihre ‚Recht und Ordnung‘ in gutem Glauben zu demonstrieren.

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Portland erwacht

Deutsche Übersetzung des Artikels Portland Awakens von DefendPDX.


Am Anfang waren wir viele. Wir waren Tausende. Wir explodierten auf die Straße, nachdem wir ein Video des Schreckens gesehen hatten, das sowohl seltsam als auch allzu vertraut war: ein Video eines neunminütigen Mordes, eines Mörders, dem die Bitten des gefesselten Mannes, den er erwürgte und zu Tode zermalmte, gleichgültig waren. Am helllichten Tag, gefilmt, unverfolgt. Ein weiterer Mord durch die Polizei. Ein weiterer Schwarzer tot.

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Vegan Bunnies dekonstruiert Gender-Themen

Peruanische anarchistische Künstlerin und ihre urbane Kunst dekonstruieren Gender-Themen

Die peruanische Künstlerin Vegan Bunnies benutzt urbane Kunst, um Gender-Themen zu ‚dekonstruieren‘, gleichzeitig versucht sie Tag für Tag sich selbst zu dekonstruieren, weil sie sich nicht für perfekt hält und auch nicht nach Perfektion sucht, sondern sich ’ständig verbessert‘.

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CHAZ/CHOP: Kraft, Bedeutung und Schwächen der Bewegung

Übersetzung des Artikels „In Defense of Autonomy“ von Micheal Reagan

CHOP ist tot, lang lebe CHOP!
Während die Polizei heute Morgen die Capitol Hill Occupied Protest (ehemals „Capitol Hill Autonomous Zone“) auflöste, reflektiert dieses Stück des in Seattle lebenden Historikers Micheal Reagan über die Kraft, Bedeutung und wichtigen Schwächen dieser Bewegung.

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Eine andere Welt ist möglich: Die Bewegung der Zapatista

Ein Einblick in das Leben der Zapatista, welches zwar weit davon entfernt ist anarchistisch zu sein, aber in vielfacher Hinsicht doch besser als die bestehende Alternative. Als Anarchist*innen sehen wir aber auch vieles sehr kritisch – so ist eine unbewaffnete Polizei immer noch eine Polizei und Anarchist*innen sind nicht an Demokratie in irgendeiner Hinsicht interessiert. Entnommen aus dem Archiv vom schwarzen Pfeil.

Aufstand von 1994
Am 1. Januar 1994 besetzten Tausende von bewaffneten Zapatista (eine sozialrevolutionäre indigene Gruppierung in Mexiko, benannt nach Emiliano Zapata, dem vielleicht wichtigsten Revolutionär der mexikanischen Revolution, welche die erste große Revolution des 20. Jahrhunderts war) sieben Städte in Chiapas, befreiten Gefangene, brannten Polizeipräsidien nieder und übernahmen die Rathäuser. Ihre Armee, die gemeinhin mit den spanischen Initialen EZLN bezeichnet wird, gab eine Kriegserklärung gegen den mexikanischen Staat ab und forderte „Arbeit, Land, Wohnung, Nahrung, Gesundheitsversorgung, Bildung, Unabhängigkeit, Freiheit, Demokratie, Gerechtigkeit und Frieden“. In den ersten Monaten des Aufstandes beschlagnahmten die Zapatista 1,2 bis 1,7 Millionen Acker von Großgrundbesitzer_innen.

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Perle der Anarchie: Die radikale Poesie von Voltairine de Cleyre ist aktueller denn je

Übersetzung des Artikels Pearl of Anarchy von Elizabeth King.

Für viele Menschen ruft das Wort Anarchist_in Bilder von Molotowcocktails und schwarzen Masken hervor. Das ist keine ungenaue Darstellung, aber sie ist unvollständig. Als radikale Bewegung, dessen Ziel die Beseitigung des Staates ist, wird Anarchismus häufig als eine gewalttätige, chaotische Form des politischen Extremismus stereotypisiert. In Wahrheit handelt es sich um eine antiautoritäre, antikapitalistische Ideologie, die sich der Errichtung einer egalitären Gesellschaft verschrieben hat. Die Antipathie der Anarchist_innen gegenüber Politiker_innen, Polizei, Militär und dem Staat hat sie zur Zielscheibe von Repression und falscher Charakterisierung gemacht. Und obwohl der Anarchismus Aufstände und Proteste gefördert hat, ging es ihm auch um Graswurzelaktivismus, Philosophie und sogar Poesie.

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