Leben und Werk des Anarchisten Omar Aziz und sein Einfluss auf die Selbstorganisation in der syrischen Revolution

Omar Aziz (von Freund:innen liebevoll Abu Kamel genannt) wurde in Damaskus geboren. Er kehrte aus dem Exil in Saudi-Arabien und den Vereinigten Staaten in den frühen Tagen der syrischen Revolution nach Syrien zurück. Als Intellektueller, Ökonom, Anarchist, Ehemann und Vater, engagierte er sich im Alter von 63 Jahren für den revolutionären Kampf. Er arbeitete mit lokalen Aktivist:innen zusammen, um humanitäre Hilfe zu sammeln und diese in den Vororten von Damaskus zu verteilen, die vom Regime angegriffen wurden. Durch sein Schreiben und seine Tätigkeit förderte er die lokale Selbstverwaltung, die horizontale Organisation, die Zusammenarbeit, die Solidarität und die gegenseitige Hilfe als Mittel, mit dem sich die Menschen von der Tyrannei des Staates emanzipieren konnten. Zusammen mit Genoss:innen gründete Aziz in Barzeh, Damaskus, das erste lokale Komitee. Das Beispiel verbreitete sich in ganz Syrien und mit ihm einige der vielversprechendsten und dauerhaftesten Beispiele nicht-hierarchischer Selbstorganisation, die aus den Ländern des Arabischen Frühlings hervorgegangen sind.

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Die Black Panther Party bleibt unvergessen

Ein Beitrag, den ich als Andenken für die Black Panther Party verfasst hatte. Die BPP war natürlich nichts, was Anarchist*innen im Sinn haben – schließlich war sie auch marxistisch-leninistisch-maoistisch und das Rote Buch von Mao war ihre heilige Bibel, doch ihr Kampf für die Schwarze Befreiung bleibt dennoch unvergessen. Und: viele Ex-Panther wurden zu Anarchist*innen, nachdem sie erkannt hatten, dass der autoritäre Führungsstil der BPP zu ihrem eigenen Untergang führte. – El

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Der ‚Violette Frühling‘ der mexikanischen Feministinnen wütet weiter

GESCHLECHTSSPEZIFISCHE GEWALT IST WEIT VERBREITET. DIE REGIERUNG WIRD NICHT HELFEN. ALSO HABEN DIE FRAUEN IN MEXIKO DIE SACHE SELBST IN DIE HAND GENOMMEN.

Das verheerende Problem der geschlechtsspezifischen Gewalt ist für die Frauen in Mexiko schon seit langer Zeit sehr real und überwältigend. Aber angesichts dieser Gewalt ist die Solidarität umso stärker geworden. Während es in der Vergangenheit Proteste gegeben hat, ist der Widerstand gegen diese abscheuliche Situation auf dem Weg, sich mit voller Kraft zu zeigen. Die feministische Bewegung in Mexiko brodelt vor Wut über die Ungerechtigkeit, die von der Regierung trotz ihres Versprechens, ihre Macht auszuüben, um mit der Angelegenheit umzugehen, fast ungebremst weitergehen durfte.

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Interview mit der Panthifa

Die Panthifa ist eine neue radikal linke Gruppe für Schwarze Selbstermächtigung und Organisation in Deutschland und sieht eine Notwendigkeit für antikapitalistische, antikoloniale und intersektionale Strukturen, die sich exklusiv an Schwarze Menschen richten. Die Panthifa will einen Raum für Community, gemeinsame und gegenseitig antirassistische und antikoloniale Bildung und einen Safe Space zum Austausch mit dem Endziel Schwarzer Strukturen, die zu eigenem Aktivismus fähig sind, erschaffen und organisieren. Im Oktober 2020 führte ich mit der Panthifa ein kurzes Interview. – El

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Die schwarze Fahne auf die Philippinen bringen – Ein Interview mit Bandilang Itim

The Commoner spricht mit Bandilang Itim, einer Organisation, die Anarchist:innen und Libertäre auf den Philippinen zusammenschließt. 

Diese revolutionäre anarchistische Plattform, die sich zum Ziel gesetzt hat, das Banner zu sein, das Anarchist:innen und Libertäre in der Region zusammenbringt, verpflichtet sich, originelle, gut informierte Inhalte zu lokalen Themen und Ereignissen zu produzieren und die Schriften und Ideen anderer Anarchist:innen und Libertären aus der Region und ihrer Diaspora zu verbreiten. Schaut euch auf jeden Fall ihre sehr professionellen Pamphlete und Zines an und folgt ihnen auf Twitter, um über ihre neuen Veranstaltungen zu erfahren. In diesem Interview fragt The Commoner Mitglieder, was sie erreichen wollen, wie sie sich organisieren und wie sie mit den Kämpfen umgehen, denen sie auf den Philippinen begegnen.

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Dreifache Krise im Ozean – Teil Zwei: Der Sauerstoff wird knapp

Deutsche Übersetzung eines Artikels erschienen bei Climate&Capitalism.

„Der Sauerstoffverlust der Ozeane ist neben der globalen Erwärmung und Versäuerung der Ozeane das dritte, aber weniger bekannte Mitglied einer bösen Klimawandel-Trinität. Es ist nicht so sehr ein weiterer Schuh, der aus unserem CO2-Ausstoß herausfällt, sondern vielmehr ein großer Stiefel, der auf die Ökosysteme der Ozeane eintritt, mit erheblichen Auswirkungen für hunderte Millionen Menschen, die für ihren Lebensunterhalt von den Ozeanen abhängig sind, und mit Rückkopplungen auf das Klima. -Skeptical Science[1]

Der Ozean verliert seinen Atem, mit tödlichen Auswirkungen auf das Leben im Meer und die biogeochemischen Zyklen, die die gesamte Biosphäre formen.

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Interview: Der Kampf in Thessaloniki durch die Augen von Terra Incognita Squat

Das besetzte Terra Incognita-Haus wurde am 17. August 2020 von der Polizei geräumt, die Einrichtung beschlagnahmt und das Haus abgeriegelt. Die Gefährt_innen riefen zu internationaler Unterstützung auf. In diesem Interview, erschienen auf AMW English, wird näher auf die Arbeit und die politischen Ziele des fast zwei Jahrzehnte dauernden Projekts eingegangen.

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Der Aufstand in Kolumbien: „Ein Beispiel dafür, was kommen wird“

Ein Bericht und Interview über die Hintergründe der Revolte

Deutsche Übersetzung eines Artikels von Crimethinc

Die Straßen mehrerer kolumbianischer Städte sind in den letzten zwei Tagen (9./10. September) als Reaktion auf den brutalen Mord an dem 43-jährigen Javier Ordóñez durch die Polizei, einem Anwalt und zweifachen Vater in Bogotá, der Hauptstadt des Landes, in einen Konflikt ausgebrochen. Ordóñez trank friedlich auf der Straße vor der Wohnung seiner Freund:innen, als die Polizei eintraf und ihn ohne Provokation schlug und 11 Mal mit einem Elektroschocker angriff. Als er im Krankenhaus ankam, nach einer weiteren Prügelei auf dem Polizeirevier, war er bereits tot.

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Das Konzept der Schwarmintelligenz in der Kriegsführung: eine Einführung für Aktivist:innen der Frontlinie

Via ILL WILL editions, deutsche Übersetzung von Sasha Maijan, entnommen aus dem Archiv vom schwarzen Pfeil

Anm.: Ein deutschsprachiger Artikel mit Taktiken der Hongkonger Protestbewegung findet sich hier.

Einführung
Im Folgenden soll eine Einführung in das Konzept des „Schwarms“ als Ansatz der Kriegsführung gegeben werden, wie es von John Arquilla und David Ronfeldt in Swarming and the Future of Conflict thematisiert wird, das im Jahr 2000 im Rahmen des National Defense Research Institute der RAND Corporation veröffentlicht wurde. Es besteht die Hoffnung, dass die aufkommenden Frontalkonflikte der Demonstrant:innen, welche vom Hong Kong Democracy Movement 2019 zu den George Floyd Protesten 2020 migriert ist, die Schwarmintelligenz nutzen können, um die oft zitierte Maxime „be water“ zu erweitern.

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