Die Black Panther Party bleibt unvergessen

Ein Beitrag, den ich als Andenken für die Black Panther Party verfasst hatte. Die BPP war natürlich nichts, was Anarchist*innen im Sinn haben – schließlich war sie auch marxistisch-leninistisch-maoistisch und das Rote Buch von Mao war ihre heilige Bibel, doch ihr Kampf für die Schwarze Befreiung bleibt dennoch unvergessen. Und: viele Ex-Panther wurden zu Anarchist*innen, nachdem sie erkannt hatten, dass der autoritäre Führungsstil der BPP zu ihrem eigenen Untergang führte. – El

Am heutigen Tag, 1966, gründeten Huey Newton und Bobby Seale die Black Panther Party, ursprünglich Black Panther Party for self-defense genannt. Eine politisch-sozialistische Organisation mit dem Ziel die Schwarze Gemeinschaft in den USA vor Polizeibrutalität zu schützen und das Leben Schwarzer Geschwister zu verbessern. Sie gründeten die Black Panther Party im Zuge der Ermordung von Malcolm X und nachdem die Polizei in San Francisco einen unbewaffneten Schwarzen Teenager, Matthew Johnson, erschossen hatte. 

Ihr Erkennungsmerkmal waren häufig schwarze Baretts und Lederjacken. Sie organisierten bewaffnete Bürgerpatrouillen in Oakland und anderen Städten, ihre wichtigste Aktivität bestand in der Überwachung von Polizeiarbeit in Schwarzen Gemeinden. Doch ihre Tätigkeiten gehen weit über dem hinaus. Sie schufen eine Reihe von gemeinschaftlichen Überlebensprogrammen und -diensten, die eine hochentwickelte Bildungsplattform, kostenlose Gesundheitskliniken, Frühstück für Schulkinder, Teach-ins und mehr beinhalteten. Darüber hinaus nutzten die Black Panthers Kunst und Musik, über ihre Zeitung und Band, um ihre revolutionäre Agenda zu verbreiten.

Auf ihrem Höhepunkt im Jahr 1968 hatte die BPP um die 2000 Mitglieder, ihre Zeitschrift The Black Panthers hatte eine Auflage von über 200.000. 1969 erkannte die Black Panther Party die dringende Notwendigkeit von Allianzen zwischen revolutionären Gruppen, um der allgegenwärtigen Kraft des amerikanischen Kapitalismus und Imperialismus entgegenzutreten. Sie sponserten eine Konferenz, welche zu einer Vereinigten Front gegen den Faschismus aufrief. Ein multiraciales Netzwerk gegen den US-Imperialismus, Kapitalismus und Rassismus. Die Konferenz brachte ungefähr 5000 Menschen aus Hunderten von radikalen Organisationen zusammen, die Schwarze, Braune, Latinx, Asiatisch-amerikanische und andere marginalisierte Gemeinschaften vertreten, zusätzlich zu vielen weißen Unterstützenden. 

Die Black Panthers waren in zahlreiche gewalttätige Auseinandersetzungen mit der Polizei verwickelt. 1967 soll der Gründer Huey Newton den Polizeibeamten John Frey aus Oakland getötet haben. Newton wurde 1968 schließlich zu einer Gefängnisstrafe verurteilt, ein Berufungsgerichtsurteil hob die Verurteilung jedoch später wieder auf.

Der Herausgeber der Black Panther Zeitung, Eldridge Cleaver, und das 17-jährige Black Panther Mitglied Bobby Hutton waren 1968 in eine Schießerei mit der Polizei verwickelt, bei der Hutton tot und zwei Polizeibeamte verletzt wurden.

Von Anfang an betrachtete das FBI die Black Panther Party als einen Feind. 1969 erklärten sie schließlich die BPP zu einer kommunistischen Organisation und zum Feind der Regierung der Vereinigten Staaten.  Laut dem FBI sei die Black Panther Party eine der größten Bedrohungen für die innere Sicherheit der Nation. 

Bei ihren Bemühungen, die Partei zu zerschlagen, benutzten sie das Spionageabwehrprogramm COINTELPRO, eine Kombination aus Sabotage und Fehlinformationen. Die Kampagne gegen die BPP erreichte ihren Höhepunkt im Dezember 1969, als eine Polizeirazzia in Chicago den Tod der Mitglieder Mark Clark und Fred Hampton zur Folge hatte, welche in ihrer Wohnung im Schlaf von der Polizei getötet wurden. 

Der Zustrom von Drogen durch die CIA und den Nicaragua-Krieg brachte Schwarze Gemeinschaften und letztlich auch die Black Panthers zu Fall. 1982 lösten sie sich offiziell auf. 

Dem Staat mag es zwar gelungen sein die Black Panthers zu Fall zu bringen, doch ihre Kampagne, ihr Einfluss und ihr Kampf leben in aktuellen sozialen Bewegungen weiter, wie zum Beispiel die deutsche Panthifa und die internationale Black Lives Matter Bewegung. Hier findet ihr übrigens noch ein interessantes Interview mit ehemaligen Mitgliedern der Black Panther Party.