Archiv der Kategorie: Knast & Polizei

Griechenland: Thanatopolitik und der Fall von Dimitris Koufontinas

An einem warmen Tag im September 2002 erschien ein frisch rasierter Mann im Hauptquartier der Athener Polizei. Er trug ein schwarzes T-Shirt, auf dem in schlechter englischer Syntax ‚Charmy Hellas Greece‘ stand. Er ging langsam auf die Wache zu und verkündete: „Guten Tag, mein Name ist Dimitris Koufontinas und ich würde mich gerne stellen.“

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14-jährige Anarchisten werden in Russland wegen Terrorismus angeklagt

Kansk ist eine Stadt mit 90.000 Einwohner:innen in Sibirien, Russland. Die nächstgelegene Millionenstadt ist Krasnojarsk, 250 Kilometer westwärts. Zwei Jungen, die letztes Jahr 15 Jahre alt geworden sind, Nikita Uvarov und Denis Mikhaylenko, sitzen seit letztem Sommer im Gefängnis, weil sie beschuldigt werden, einen terroristischen Anschlag geplant zu haben. Laut Anklage planten sie unter anderem, das Hauptquartier des russischen Sicherheitsdienstes FSB in Minecraft zu bauen und dort in die Luft zu jagen. Während der Sowjetära hatte der FSB verschiedene Namen, der letzte vor dem Zerfall der Sowjetunion war FSB.

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Back From Hell – Black Power und der Verrat am Weißsein innerhalb der Gefängnismauern

Die Bundesstrafanstalt in Terre Haute, Indiana hatte den Ruf, das rassistischste und brutalste Gefängnis im gesamten Bundesgefängniswesen zu sein. Die Stadt Terre Haute selbst war dafür bekannt, in den 1920ern einer der stärksten Stützpunkte des Ku Klux Klans [(KKK)] im mittleren Westen gewesen zu sein. Wie ich später herausfand waren viele der Gefängniswärter*innen Mitglieder des Klans oder Sympathisant*innen. Als ich im Sommer 1970 in dieses Gefängnis kam, gab es keine schwarzen Wärter*innen.

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Breaking the Fourth Wall: Revolte im St. Louis-Gefängnis

Übersetzung eines Crimethinc-Artikels

Im Jahr der COVID-19-Pandemie gab es heftige Kämpfe gegen Gefängnisse, die die ohnehin schon starke Bewegung gegen Haftanstalten und Abschiebeknäste sowohl innerhalb als auch außerhalb ihrer Mauern verstärkten. Im folgenden Bericht aus St. Louis reflektiert ein Anarchist über die Bedeutung der Revolte vom 6. Februar im Kontext der Bemühungen von vielen verschiedenen Seiten, das zu vertreten und zu bewältigen, was man sich als Interessen der Gefangenen vorstellt.

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Spanien: Antifaschistischer Rapper muss Gefängnisstrafe wegen „Majestätsbeleidigung“ absitzen

Am Sonntag, den 7. Februar, soll die spanische Polizei den Rapper Pablo Hasél festnehmen. Am 28. Januar gab ihm die Audiencia Nacional (Nationales Gericht) zehn Tage Zeit, um sich freiwillig ins Gefängnis zu begeben, aber er hat bereits deutlich gemacht, dass er sich nicht stellen wird. Auf einer Pressekonferenz am 1. Februar beschwerte sich Hasél, dass das Gericht nur seinen Anwalt benachrichtigt hatte, betonte die Bedeutung der Mobilisierungen und erinnerte daran, dass „man nicht mit allem einverstanden sein muss, was ich sage, um zu sehen, dass dies ein ernsthafter Angriff auf die Meinungsfreiheit ist“.

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Gefangene legen in Texas Feuer, um gegen die schlechten Haftbedingungen zu protestieren

Mit der Ausbreitung des Virus sind die Gefangenen in eine Situation geraten, in der es um Leben und Tod geht. Dazu kommt, dass sie ihre Familien nicht sehen können, viele können ihre Zellen nicht verlassen, Tausende bekommen nichts zu essen außer schlechten Rationen.

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Manifest für die Abschaffung der Polizei

Erstmals veröffentlicht in Lundi matin #248, ins Deutsche übersetzt aus der englischen Übersetzung von Ill Will

Dass die soziale Funktion der Polizei darin besteht, eine bestimmte Weltordnung oder ein bestimmtes Herrschaftsregime aufrechtzuerhalten, ist ein offenes Geheimnis. Was jedoch immer noch weniger verstanden wird, ist die Lüge, von der ihre Existenz abhängt, die größte anthropologische Lüge: dass wir ohne ihre Ausübung von „legitimer“ Gewalt unfähig wären, uns gegenseitig gemeinsame Lebensregeln zu geben und uns bei der ersten Gelegenheit umbringen würden. Der Polizei ein Ende zu setzen, bedeutet zuallererst, diesem Infantilismus ein Ende zu setzen. Dies ist das Ziel des folgenden Manifests, das anonym in Frankreich während der ersten Phase des George-Floyd-Aufstandes in den USA veröffentlicht wurde.

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Chile: Die anarchistische Gefangene Mónica Caballero beginnt den Hungerstreik im Gefängnis von San Miguel

Chile. Inmitten der weitverbreiteten Mobilisierungen innerhalb der chilenischen Gefängnisse für die Wiederherstellung von würdevollen Besuchen für Gefangene, und 10 Jahre nach dem Massaker im Gefängnis von San Miguel, hat Mónica Caballero zusammen mit zwei weiteren Gefangenen einen Hungerstreik begonnen, der sich mit dem bereits im Hochsicherheitsgefängnis begonnenen Hungerstreik vereinigt.

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Belarus: Interview mit dem Anarchisten Vlad M. nach 30 Tagen Haft

Das anarchistische Kollektiv Pramen in Belarus kontaktierte den Gefährten und Anarchisten Vlad M. nach 30 Tagen, die er im Gefängnis verbrachte. Sie sprachen über die Haft und interessante Leute, die man während der Zeit in Haft treffen kann sowie über seinen Hungerstreik und der Situation mit dem Coronavirus im Gefängnis.

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