Gefangene legen in Texas Feuer, um gegen die schlechten Haftbedingungen zu protestieren

Mit der Ausbreitung des Virus sind die Gefangenen in eine Situation geraten, in der es um Leben und Tod geht. Dazu kommt, dass sie ihre Familien nicht sehen können, viele können ihre Zellen nicht verlassen, Tausende bekommen nichts zu essen außer schlechten Rationen.

Dutzende von Videos, die im Laufe der Pandemie in texanischen Gefängnissen aufgenommen wurden, zeigen knisternde Feuer außerhalb der Zellen, in Treppenhäusern und in Wohnbereichen. Die Gefangenen legen diese Feuer, um die Aufmerksamkeit der Beamt:innen auf sich zu ziehen, die sich um die Probleme kümmern könnten, um die sich die überforderten Wärter:innen nicht kümmern, wie zum Beispiel schlechtes Essen, schmutzige Kleidung oder kein Zugang zu Duschen.

Gefängnisbeamt:innen haben ihre Aktionen ignoriert, was dadurch erleichtert wurde, dass mehr als 200 texanische Gefängnisgebäude keine funktionierenden Feueralarmanlagen haben. Der jährliche Inspektionsbericht des letzten Jahres fand 2925 Sicherheitsverstöße im Gefängnissystem, von denen nur 167 behoben wurden, also weniger als 6 Prozent.

Die aktuelle Situation ist extrem gefährlich für Gefangene und Gefängnispersonal.

Eingesperrte Personen können sich nicht selbst schützen. Kombiniere die Risiken von COVID-19 mit einer Situation, in der es keine angemessene Sicherheitsinfrastruktur gibt: ein Rezept für eine Katastrophe.

Eine Person, die in Texas inhaftiert ist, sagt: „Es ist ein gewaltfreier Protest, der gerade stattfindet, weil die Beamt:innen uns mitten in der Coronavirus-Pandemie mehrere Stunden lang den Strom verweigert haben, keine Duschen oder sonst etwas.

In den Monaten seitdem haben Gefangene im ganzen Bundesstaat Berichte, Videos und Bilder geteilt, die die Brände dokumentieren. In einigen Clips schrien Männer in einer rauchgefüllten Einheit: „Wir können nicht atmen! Wir können nicht atmen!“, nachdem das Personal nicht auf die Brände reagierte, die stundenlang schwelten.

Ein anderes Video, das ein paar Tage später aufgenommen wurde, zeigt das rote Glimmen der Flammen aus einer Reihe von Zellen darunter. „Das ist ein Feuer“, sagt eine männliche Stimme. „Sie versuchen nicht, es zu löschen oder so.“

Ein Gefangener sagte, dass die Flammen manchmal stundenlang unvermindert anhielten, während Männer in anderen Einheiten zwei oder drei Mal am Tag von einzelnen Bränden berichteten.


Quelle: Abolition Media Worldwide