Entnommen aus dem Archiv vom schwarzen Pfeil, eingereicht von freek
Eine kurze Einleitung:
Im Jahr 2007 veröffentlichten in Frankreich einige Agenten der imaginären Partei einen Text mit dem Titel « An einen Freund » [A un ami], als Vorwort zum Buch « Auguste Blanqui, Maitenant il faut des armes », herausgegeben von La Fabrique. Es handelt sich um einen durchgehenden Lobgesang auf den autoritären Sozialisten und aufständischen Verschwörer Blanqui. Zu unserem Misslieben kursiert diese feierliche Wiederausgrabung mittlerweile auch im deutschsprachigen Raum.
Übersetzt von den immer gleichen, zu Appellisten konvertierten Pro-Situationisten, zeigt sie nur allzu deutlich die Neigungen des Denkens, das die siamesischen Drillinge Tiqqun-Aufruf-Der kommende Aufstand verbindet. Hinter der metaphysischen oder emotional-poetischen Ebene, auf der die Frage der Autorität stets geschickt umgangen wird, haben diese Agenten offenbar keine Mühe damit, sich in eine Begeisterung für Blanqui zu stürzen. Blanqui, der eiserne Verfechter des revolutionären Staates, der autoritären Insurrektion, der geheimen Avantgarde, der organisatorischen Disziplin, des taktischen Opportunismus ― ach, aber wie ergreifend, kraftvoll, stilvoll, einfach und praktisch er doch war…
Louis Auguste Blanqui (1805-1881) hat uns bestenfalls eine Parole und ein Buch hinterlassen. Erstere ist jenes Ni Dieu, Ni Maître [Weder Gott noch Meister], welches der Zeitschrift den Titel gab, die im November 1880, einige Monate vor seinem Ableben von ihm gegründet wurde. Letzteres ist das faszinierende L’eternité par les astres [Ewigkeit durch die Sterne], Betrachtungen über die Existenz von parallelen Welten und die ewige Wiederkehr. Ein Schlachtruf und ein philosophisches Werk über Astronomie: das ist alles von Blanqui, was es verdient, aufbewahrt zu werden. Den Rest, von seinen anderen Zeitschriften (wie La Partie est en Danger [Das Vaterland ist in Gefahr]) bis zu seiner avantgardistischen und autoritären Politik, den lassen wir gerne auf dem Müllhaufen der Geschichte.
Doch nicht alle teilen diese Ansicht, so sehr, dass sich einige vor kurzem darum bemühten, diesen Namen, der für die Vergessenheit bestimmt schien, wieder zu Ehren zu führen. Seine Wiederentdeckung wurde initiiert von den energischsten und flexibelsten Subversiven autoritärer Prägung, geschickt in der Kunst, den Geist der Zeit zu wittern. Angesichts des immer stärkeren Zerfalls dieser Gesellschaft, angesichts des fortwährenden Aufloderns der Flammen der Unruhen, haben sie festgestellt, dass es wahrscheinlicher (und auch wünschenswerter) ist, dass sich um die Ecke eine Insurrektion anbahnt, und nicht ein Wahlsieg der extremen Linken (welche im Übrigen vor der Aufgabe stehen würde, eine Situation zu verwalten und zu lösen, aus der es keinen schmerzlosen Ausweg gibt). Nun, von diesem Standpunkt aus gesehen wären sie ernsthaft Gefahr gelaufen, diesen Lümmeln von Anarchisten das Feld zu überlassen, die einzigen, die die insurrektionellen Perspektiven nie aus den Augen verloren haben, selbst nicht in den grauesten Jahren der sozialen Befriedung. Die linken Vorfahren der sozialen Kritik, ihre sogenannten «Klassiker», konnten von keiner großen Hilfe sein, da sie ihren Glanz schon vor langer Zeit verloren haben. Nachdem ihnen mehr als ein Jahrhundert lang kleine Altare errichtet wurden, nachdem aus ihrem Gedankengut strahlende Leuchttürme inmitten eines revolutionären Sturms gemacht wurden, der im schändlichsten aller Schiffsbrüche endete, bieten ihre Namen keine Garantie mehr. Im Gegenteil, sie provozieren wahre allergische Abwehrreaktionen. Blanqui, der vergessene Blanqui, der größte Vertreter des autoritären Insurrektionalismus, besitzt also alle Eigenschaften, um als eine alternative, originelle und charismatische historische Referenz zu dienen, ganz auf der Höhe der kommenden Zeit.
Marx, der die Sessel des British Museum warm hielt, um zu erklären, was der Mehrwert oder die Subsumtion des Kapitals ist, oder Lenin, der im Zentralkomitee daran arbeitete, den Triumph der Parteibürokratie vorzubereiten, seien wir ehrlich, entflammen keine grossen Sachen mehr. Aber Blanqui, großer Gott, was für ein Mann! Da ist zunächst sein Leben – als Protagonist von vielen insurrektionellen Versuchen, mit dem Übernamen l’Enfermé [Der Eingeschlossene], da er mehr als 33 Jahre hinter den Mauern der Gefängnisse des französischen Empires verbracht hat –, ein Leben, das so viel bedingungslosen Respekt hervorruft, dass sich jede potenzielle Kritik, wenn nicht zur Stille, so zumindest zur Vorsicht verleitet sieht. Und dann ist da seine explosive militante Haltung, seine unaufhörliche Agitation und sein inbrünstiger Aktivismus, begleitet von einer einfachen und unmittelbaren Sprache, die ein kommunistisches Denken ausdrückt, das für den kalten marxistischen Ökonomismus unempfänglich ist. Und hierin liegt heute seine Anziehungskraft. Bei der mangelnden Nachsichtigkeit, in diesen Zeiten, in denen sich die Blicke nur schärfen, um Allianzen zu finden, kann Blanqui von etwas allen geschätzt werden: von den Antiautoritären, denen es nach Aktion dürstet, wie von den Autoritären, denen es an Diszplin mangelt. Er kann die perfekte Synthese der zwei Geisteshaltungen darstellen, die im Laufe der Geschichte die revolutionäre Bewegung zusammengesetzt und geteilt haben. Und wenn er seinerzeit von den Gelehrten des wissenschaftlichen Sozialismus (welche seine guten Absichten anerkannten, ihm aber im Grunde dieselben Fehler vorwarfen, die sie auch Bakunin anlasteten) etwas herablassend behandelt wurde und ihn die Feinde jeglicher Autorität entschieden bekämpften, so hat er heute – mitten im Zerfall der Bedeutung – alle Karten in der Hand, um Revanche zu nehmen.
Denn Blanqui ist nicht nur der permanente und feurige Agitator (und hier werden die Libertären ohnmächtig vor Gefühlen), er ist auch der permanente und berechnende Führer (und hier brechen die Waisen des Staatskommunismus in Applaus aus). Er vereinigt den Mut der Barrikaden mit dem Märtyrertum des Gefängnisses, sein Blick verloren in der Erforschung des Firmaments. Er formuliert keine großen theoretischen Pläne, keine raffinierten Ausarbeitungen, die unverdaulich sind für die verkümmerten Mägen von heute, er gibt Instruktionen für den Aufstand. Er verlangt keine tiefgehenden Gedanken, ihm genügen die unmittelbaren Reflexe. Er ist die perfekte revolutionäre Ikone, um auf den heutigen Markt gestellt zu werden, heute, da die komplexen Systeme, über denen man sich den Kopf zerbricht, nicht mehr willkommen sind. Heute will man intensive, konsumierbare Emotionen. Und Blanqui langweilt nicht mit abstrakten Diskursen, er ist ein praktischer Typ, er ist direkt, einer von jenen, denen man zuhört, einer, von dem alle etwas zu lernen haben, dem man sich also anvertraut. Darum wurde er wieder ausgegraben. Weil er von den vielen Verkörperungen der revolutionären Diktatur der einzige ist, dem es möglich ist, als faszinierender Abenteurer durchzugehen, ohne sich gleich als klägliche Machtfigur zu entlarven. Mit eineinhalb Jahrhunderten Verspätung ergreift Blaunqui das Herz von allen. Hätte er ein Facebook-Profil, würde er eine Welle von «Like» auslösen.
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Seine Wiederaufwertung verlockt auch aufgrund seiner Aktionstaktik. In letzter Zeit, habt ihr da gesehen, wie die Arbeiterklasse die Bourgeoisie terrorisiert, oder eher, wie sich ein Lächeln auf den Gesichtern der Industriebosse zeigt? Habt ihr bemerkt, wie das Proletariat für seine Emanzipation kämpft, oder eher, wie es die Hitzköpfe an die Polizei ausliefert? Habt ihr gehört, wie die Straßen vor aufständischen Massen dröhnen, die auf den Präsidentschaftspalast zustürmen, oder eher vor Fanmassen, die zum Stadion rennen? Habt ihr festgestellt, wie sich die Ausgebeuteten für die radikale Gesellschaftskritik begeistern, oder eher für die letzte Folge einer Reality-Show? Bartolomeo Vanzetti erinnert sich in seinen Memoiren an die nächtlichen Stunden, die er über den Büchern verbrachte, Stunden, die er mit Entschlossenheit dem Schlaf entriss, der ihn von den Ermüdungen der Arbeit erholen sollte. Er war ein Arbeiter, doch seine freie Zeit widmete er dem Studium: um zu verstehen, um zu wissen, um kein Rohmaterial zu bleiben, das vom Räderwerk des Kapitals (oder von der Dialektik irgendeines Intellektuellen) in die Falle gelockt wird. Heute haben die Augenringe der Arbeiter ganz andere Gründe. Darum ist es für jene, die sich am laufenden sozialen Krieg beteiligen wollen, notwendig, sich folgende Offensichtlichkeit bewusst zu halten: die Massen kümmern sich nicht um die Revolution.
Aber das ist jetzt kein Problem mehr, wirklich, und wisst ihr warum? Weil Blanqui sich nicht um die Massen kümmerte. Er brauchte sie nicht. Ihm genügte eine erleuchtete, fähige, kühne Elite, die bereit ist, im richtigen Moment einen gut kalibrierten Schlag zu versetzen. Die Massen würden sich dann, wie üblich, der vollendeten Tatsache anpassen. Kurz gesagt: selbst mitten in der heutigen kapitalistischen Entfremdung gibt es noch Leute, die uns wieder Hoffnung geben. Die Leninisten sind überholt, sie, die nicht einsehen, dass es nichts mehr nützt, die große Partei aufzubauen, die fähig ist, die Ausgebeuteten zu führen. Auch die Anarchisten sind überholt, sie, die so dumm sind, dass sie nicht merken, dass es kein Bewusstsein mehr gibt, das es unter den Ausgebeuteten zu verbreiten gilt, um zu vermeiden, dass sie in die Hände der Parteien fallen. Was nützt, ist, was sein kann, in anderen Worten, eine Handvoll subversiver Verschwörer, die imstande sind, die richtige Strategie auszuarbeiten und umzusetzen. Ein Handgriff und die soziale Frage ist gelöst! Man muss schon zugeben – Blanqui ist der richtige Mann, wiederentdeckt zur richtigen Zeit, von Menschen, die nichts als die Richtigen sein können.
So richtig, dass sie sich gut davor hüten, das Gedankengut von Blanqui in seiner Essenz in Betracht zu ziehen, ein Gedankengut, das unter sehr vielen Aspekten verabscheuenswert ist. Und das wissen sie. Seine imaginären Freunde sind sich dessen in einem solche Grade bewusst, dass sie sich darauf beschränken, die Kraft, den Stil, das Gefühl und die Entschlossenheit zu loben (alles bewundernswerte Qualitäten, zweifellos, die jedoch wenig über die Person aussagen, die sie besitzt: auch Napoleon, Mussolini oder Bin Laden hätten sich damit rühmen können). Seine realen Freunde jedoch, wie der Kommunarde Casimir Bouis, der übrigens sein Verleger war, hegten keine Zweifel am Grund des Prestiges von Blanqui: «er ist der kompletteste Staatsmann, den die Revolution besitzt.» Ja, die blanquistische Kraft, der blanquistische Stil, das blanquistische Gefühl und die blanquistische Entschlossenheit – alles Dinge, die im Dienste eines sehr präzisen politischen Projekts stehen: die Eroberung der Macht. Und dies vergessen zu machen, wird selbst seinem überraschenden Astronomiebuch und selbst seiner treffendsten Parole niemals gelingen.
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Wer weiß, warum unter all diesen braven Leuten, die das Loblied auf einen Verschwörer der Vergangenheit anstimmen wollen, auf einen Barrikadenkämpfer, auf einen Verfolgten, der Einfluss auf die Bewegung hatte, keinem der Name Bakunin in den Sinn kam? Weil Bakunin als Dämon der Revolte in Erinnerung behalten wurde, weil er ein Synonym für absolute Freiheit ist, während Blanqui vielmehr ein Synonym für Diktatur ist. Bakunin wünschte «die Anarchie», Blanqui verkündete die «geordnete Anarchie» (ist es nicht entzückend, dieses Adjektiv?). Bakunin berief sich auf «die Entfesselung der bösen Leidenschaften», Blanqui schrieb vor, dass «kein militärisches Manöver vor dem Befehl des Chefkommandanten stattfinden darf und die Barrikaden nur an den von ihm aufgezeigten Orten errichtet werden» (der selbsterkorene Chefkommandant war, das versteht sich von selbst, natürlich er). Bakunin suchte unter den Verschwörern jemanden, «der voll und ganz davon überzeugt war, dass das Aufkommen der Freiheit mit der Existenz von Staaten unvereinbar ist. Er muss darum die Zerstörung aller Staaten wollen, zusammen mit jener aller religiösen, politischen und sozialen Institutionen, darunter: die offiziellen Kirchen, die stehenden Armeen, die Ministerien, die Universitäten, die Banken, die aristokratischen und bürgerlichen Monopole. Dies, damit auf deren Ruinen endlich eine freie Gesellschaft entstehen kann, die sich nicht mehr wie heute von oben nach unten und vom Zentrum zur Peripherie, durch die Einheit und die erzwungene Konzentration organisiert, sondern ausgehend vom freien Individuum, vom freien Zusammenschluss und von der autonomen Kommune, von unten nach oben und von der Peripherie zum Zentrum, durch die freie Föderation.» Blanqui suchte jemanden, der auf die Frage, ob «das Volk sich gleich nach der Revolution selbst regieren können wird?» antworten würde: «Da der soziale Zustand faulig wurde, brauchen wir heroische Gegenmittel, um zu einem gesunden Zustand zu gelangen: das Volk wird für eine gewisse Zeit eine revolutionäre Macht benötigen.» Er suchte jemanden, der womöglich seine direkten Anordnungen ausführen würde, wie «die Errichtung des [staatlichen] Monopols an Stelle aller vertriebenen Bosse… Vereinigung im Staatsbesitz aller beweglichen Güter und Liegenschaften der Kirchen, der Gemeinwesen und der Kongregationen beider Geschlechter sowie ihres Strohmanns… Neuorganisation des Bürokratiepersonals… Ersetzung aller direkten oder indirekten Beiträge durch eine direkte, progressive Steuer auf die Erbschaften und das Einkommen… Regierung: Pariser Diktatur.»
Wenn Bakunin und Blanqui im Laufe des 19. Jahrhunderts nicht einfach zwei Revolutionäre unter vielen anderen waren, wenn ihre Namen so viel Ruf erlangt haben, dann ist das, weil sie die Verkörperung von zwei unterschiedlichen und gegensätzlichen Ideen waren, weil sie vor der ganzen Welt die beiden möglichen Gesichter der Insurrektion darstellten: die anarchistische Insurrektion gegen den Staat und die autoritäre Insurrektion zugunsten eines neuen Staates (erst eines republikanischen, später eines sozialistischen und schliesslich eines kommunistischen).
Sich dem einen oder dem anderen nahe zu fühlen, stellt an sich auch heute noch eine unmissverständliche Wahl einer Seite dar.
Für Blanqui ist der Staat das treibende Instrument der sozialen Transformation, da «das Volk nur unter dem Antrieb der großen Gesellschaft des Staates aus der Knechtschaft herauskommen kann, und man braucht ziemlichen Mut, das Gegenteil zu behaupten. Der Staat hat letztlich keine andere legitime Aufgabe als diese.» In seiner Kritik der proudhonistischen Ideen behauptete er, dass ihm jegliche Theorie, die beabsichtigt, das Proletariat zu emanzipieren, ohne auf die Autorität des Staates zurückzugreifen, ein Hirngespinst zu sein scheint; schlimmer noch, es könnte sich «vielleicht» um einen Verrat handeln. Nicht, dass er so naiv war, sich Illusionen zu machen. Er war ganz einfach davon überzeugt, dass, «obwohl jede Macht von Natur aus unterdrückend ist», der Versuch, ohne sie auszukommen oder sich ihr geradewegs entgegenzustellen, darauf hinausliefe, «die Proletarier davon zu überzeugen, dass es einfach sei, mit gefesselten Füssen und Händen zu laufen.»
Wer also versuchen würde, die Wiederaufwertung des Enfermé als ein Interesse an der Praktik der Insurrektion durchgehen zu lassen, als eine technische Notwendigkeit ohne jegliche gemeinsame Perspektive, der würde lügen, in gutem Wissen, dass er lügt (mit Ausnahme selbstverständlich der tölpelhaften Libertären, über die es die Mühe nicht wert ist, Worte zu verlieren). Denn Blanqui suchte durchaus nach einer Übereinkunft «über den Kernpunkt, womit ich die praktischen Mittel meine, welche die ganze Revolution letzten Endes ausmachen», er selbst aber verbarg die Verbindung nicht, die das Handeln mit dem Denken vereint: «aber die praktischen Mittel leiten sich von den Prinzipien ab und hängen auch von der Einschätzung der Menschen und der Dinge ab.» Einer seiner berühmtesten Texte, jene Instructions pour une prise d’armes [Deutscher Titel: Instruktionen für den Aufstand], die auch nach den Situationisten noch immer viele junge Intellektuelle und angehende Generäle einer neuen Roten Armee faszinieren, ist nicht bloss ein Handbuch für Aufständische. Nicht zufällig wurde er bereits 1931 von der Zeitschrift Critique Social publiziert, weniger, weil sie von dessen «anachronistischer, strikt „militärischer“ Seite» angezogen war, sondern, um den «Wert dieses wichtigen Beitrags zur Kritik der anarchistischen Auflehnungen» zu betonen. Tatsächlich sind diese Instruktionen eine unablässige Rechtfertigung der Notwendigkeit einer Autorität, die fähig ist, einer Freiheit ein Ende zu setzen, die als kontraproduktiv betrachtet wird. Sie sind der empörte Schrei eines Mannes der Ordnung im Anblick von so viel Unordnung – « kleine Banden laufen herum, entwaffnen die Wächterkorps oder nehmen den Arkebusier die Waffen und das Schießpulver ab. All dies passiert, ohne Abstimmung noch Führung, ganz nach der Laune der individuellen Fantasie.» Dieser Text ist eine Anklageschrift gegen «den Fehler der volkstümlichen Taktik, der sichere Grund der Desaster. Keine Führung und auch kein allgemeines Kommando, nicht einmal ein Abstimmung aufeinander unter den Kämpfenden… Die Soldaten handeln nur nach ihrem eigenen Kopf.»
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Zusammengefasst: Wenn die Insurrektion trotz des Mutes und des Enthusiasmus derjenigen, die sich an ihr beteiligen, niedergeschlagen wird, dann liegt das daran, dass es «an Organisation mangelt. Ohne Organisation, keine Chance auf Erfolg.» Das wird auch stimmen, aber wie erlangt man diese Organisation, diese Koordination, diese Abmachung unter den Aufständischen? Durch die horizontale, im Voraus stattfindende und möglichst weite Verbreitung eines Bewusstseins, einer Aufmerksamkeit, einer Intelligenz gegenüber den Erfordernissen des Moments (libertäre Hypothese), oder durch die vertikale Einrichtung eines einheitlichen Kommandos, welches die Gehorsamkeit von allen verlangt, jenen allen, die bis anhin in Unwissenheit gehalten wurden (autoritäre Hypothese)? Blanqui hat diesbezüglich natürlich seine zu gebenden praktischen Instruktionen: «Eine militärische Organisation, vor allem wenn sie auf dem Schlachtfeld improvisiert werden muss, ist keine kleine Sache für unsere Partei. Sie erfordert ein Chefkommando und, in einem gewissen Grade, die übliche Reihe von Offizieren aller Ränge.» Mit dem Ziel, «diesen stürmischen Auflehnungen von zehntausend isolierten Köpfen, die nach Zufall, in Unordnung, ohne irgendeinen Gesamtgedanken, alle in ihrer Ecke und nach ihrer Fantasie handeln», ein Ende zu bereiten. Blanqui gibt sich nicht damit zufrieden, sein Rezept zu liefern: «Es muss noch einmal wiederholt werden: die Bedingung sine qua non des Sieges ist die Organisation, die Ganzheit, die Ordnung und die Disziplin. Es ist zweifelhaft, dass die Truppen einer organisierten und mit dem gesamten Apparat einer Regierungsgewalt agierenden Insurrektion lange standhalten können.» Darin liegt das Wesen der blanquistischen Praxis der Insurrektion: eine Organisation ohne Erbarmen gegenüber dem Feind, die jedoch in ihrem Inneren Ordnung und Disziplin durchzusetzen weiss, nach dem Modell des Apparats einer Regierungsgewalt.
Dieser Kasernengestank löst in uns nur Grauen und Verachtung aus. Und sollte über der Kaserne auch eine rote oder schwarz-rote Fahne flattern, so wird sie immer ein Ort des Zwangs und der Abstumpfung bleiben. Eine Insurrektion, die, anstatt sich mit losen Zügeln in Freiheit zu entwickeln, stramme Haltung vor einer Autorität einnimmt, wäre bereits im Voraus geschlagen, sie wäre die schlichte Vorstufe eines Staatsstreichs. Glücklicherweise kann man gegenüber dieser unheimlichen Möglichkeit stets auf die berauschende Freude der Revolte vertrauen, die, einmal ausgebrochen, imstande ist, alle Berechnungen dieser Strategen über den Haufen zu werfen.
Maurice Dommanget, der Blanqui ein ganzes Leben voller Hingabe gewidmet hat, berichtete über die Stimmung, die in Paris während des insurrektionellen Versuchs vom 12. Mai 1839 herrschte: «Blanqui versuchte, Befehle zu geben, die beginnenden Desertationen zu verhindern, die «Masse zu organisieren», was eine schwierige Aufgabe war, angesichts der Tatsache, dass ihn fast niemand kannte. Alle schrien. Alle wollten das Sagen haben. Und niemand gehorchen. Zu diesem Zeitpunkt spielte sich ein recht lebhafter und symptomatischer Streit zwischen Barbès und Blanqui ab, der bis dahin noch von niemandem bemerkt worden war. Barbès beschuldigte Blanqui, sie alle gehen gelassen zu haben. Blanqui beschuldigte Barbès, mit seinem langsamen Vorgehen alle entmutigt und die Abreise der Zaghaften und Verräter provoziert zu haben.» In dem Moment, als die Insurrektion ausbricht, als die Normalität plötzlich aufhört, die Möglichkeiten der Menschen zu zügeln, als alle das Sagen haben wollen, weil niemand mehr gehorchen will, verlieren die sogenannten Chefs jegliches Ansehen, mühen sie sich sinnlos ab, Befehle zu geben, und verstreiten sie sich schliesslich untereinander. Das Chaos der Leidenschaften war schon immer das beste und wirksamste Mittel gegen die Ordnung der Politik und wird es auch immer bleiben.
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Vielleicht ist der beste Weg, den tiefen Abgrund zu begreifen, der die autoritäre Vorstellung der insurrektionellen Aktion von der antiautoritären Vorstellung trennt, sie in derselben Zeit und im selben historischen Kontext miteinander zu vergleichen. Nichts ist diesbezüglich lehrreicher als ein Vergleich zwischen Blanqui und Joseph Déjaque, dem französischen Anarchisten, der verbannt wurde, nachdem er an den Tagen von 1848 teilgenommen hatte. Welches ist das Organisationsmodell, das von Blanqui vorgeschlagen wird? Eine pyramidenhafte, streng hierarchische Struktur, wie beispielsweise seine Société des Saisons [Gesellschaft der Jahreszeiten], die dem insurrektionellen Versuch des Mai 1839 vorausging: ihr erstes Element war die Woche, die aus sechs Mitgliedern bestand und einem Sonntag untergeordnet war; vier Wochen bildeten einen Monat, der unter dem Befehl eines Juli stand; drei Monate bildeten eine Saison, die von einem Frühling angeführt wurde; vier Saisons bildeten ein Jahr, das von einem revolutionären Agenten kommandiert wurde; und diese revolutionären Agenten bildeten zusammen ein geheimes Exekutivkomitee, das den anderen Mitgliedern nicht bekannt war und dessen oberster General niemand anderes als Blanqui sein konnte. Im entscheidenden Moment, als endlich die Insurrektion ausgerufen wurde, verbreitete das Komitee der Société des Saisons einen Aufruf an das Volk, in welchem es ihm mitteilte, dass «die provisorische Regierung militärische Führer gewählt hat, um den Kampf anzuführen: diese Führer kommen aus euren Rängen; folgt ihnen, sie werden euch zum Sieg führen. Es wurden gewählt: Auguste Blanqui, Chefkommandant…» Dass die darauf folgenden Erfahrungen ihn seine Ideen nicht ändern liessen, das beweisen, neben den bereits genannten Instructions pour une prise d’armes aus dem Jahr 1868, seine société républicaine centrale von 1848, sowie die Phalange und ihre klandestinen Kampfgruppen von 1870. Sein ganzes Leben hörte Blanqui nie auf, sich gegen die amtierende Regierung zu verschwören, aber stets auf eine militärische, hierarchische und zentralisierende Weise, stets mit dem Ziel, ein comité de salut publique [Wohlfahrtsausschuss] an der Spitze des Staates zu errichten.
Déjaque hingegen wies in den Anmerkungen zur Question révolutionnaire (1854) auf die Möglichkeit und die dringende Notwendigkeit hin, mit geheimen Gesellschaften zum Angriff überzugehen, während er zur Schaffung kleiner autonomer Gruppen antrieb: «Dass jeder Revolutionär unter denen, deren Zuverlässigkeit er am höchsten einschätzt, einen oder zwei andere Proletarier wie er erwähle. Und mögen alle – in Gruppen zu dritt oder zu viert, die untereinander nicht verbunden sind und getrennt operieren, damit die Aufdeckung einer der Gruppen nicht zur Festnahme der übrigen führt – mit dem gemeinsamen Ziel der Zerstörung der alten Gesellschaft handeln.» Auf dieselbe Weise erinnerte er auf den Seiten seiner Zeitung Le Libertaire (1858) daran, wie, dank dem Zusammentreffen zwischen Subversiven und gefährlichen Klassen, «der soziale Krieg alltägliche und universelle Proportionen annimmt… Wir ergänzen uns, wir, der Plebs der Werkstätten, mit einem neuen Element, dem Plebs der Knäste… Jeder von uns wird weiterhin gemäss seinen Begabungen rebellieren können.» Dort, wo Blanqui das Volk «einlud», eine Manövriermasse zu sein, eingereiht, diszipliniert und den Befehlen seiner selbsterklärten Chefs gehorchend, wendete sich Déjaque an jeden einzelnen Proletarier, um ihn, auf der Grundlage der eigenen Fähigkeiten und Begabungen, und gemeinsam mit den Komplizen, mit denen er die größte Affinität verspürt, zur befreienden Aktion anzutreiben. Es verwundert also nicht, dass eben dieser Déjaque das diktatorische Bestreben von Blanqui bereits gebrandmarkt hatte: «Die Regierungsautorität, die Diktatur, ob sie sich Kaiserreich oder Republik, Thron oder Sitz, Retter der Ordnung oder Wohlfahrtsausschuss nennt; ob sie heute unter dem Namen Bonaparte oder morgen unter dem Namen Blanqui existiert; ob sie aus Ham oder Belle-Ile kommt; ob sie in ihrem Wappen einen Adler oder einen ausgestopften Löwen hat… die Diktatur ist nichts als die Vergewaltigung der Freiheit durch die korrumpierte Manneskraft, durch die Syphilitiker.»
Auch hier gilt, sich dem einen oder dem anderen nahe zu fühlen ist nicht gleichgültig und stellt eine unmissverständliche Wahl einer Seite dar.
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Da ist schliesslich noch ein letzter Aspekt von Blanqui, der einem aufmerksamen, raubgierigen Auge, die Mühe wert scheinen musste, ihn wieder auszugraben – sein Opportunismus. Während er ein gewisses Desinteresse für die theoretischen Fragen und eine starke Widmung einzig den materiellen Problemen der Insurrektion zur Schau stellte, ist Blanqui der Pionier einer Tendenz, die heute in den subversiven Kreisen ziemlich in Mode ist: der Taktikismus (der skrupellose Gebrauch von Manövern und Tricks, um von anderen zu bekommen, was man sich wünscht) im Namen der Taktik (die Anwendungs- und Manövriertechnik von militärischen Mitteln). Die Spezialisten von Blanqui verwenden im Allgemeinen den Begriff Eklektizismus [Vielseitigkeit], um sein gewandtes und eigennütziges hin und her Springen zwischen verschiedenen Positionen zu beschreiben. Seine Konzeption der Insurrektion als Resultat eines strategischen Zuges, und nicht als soziales Ereignis, brachte ihn zur Schlussfolgerung, dass der Zweck alle Mittel heiligt. Für ihn zählte nicht die Art und Weise, sondern das Resultat, mit anderen Worten, die effektive Eroberung der politischen Macht. Deshalb versuchte er 1848, trotz seiner Vorliebe für Verschwörungen, eine demokratische Bewegung zu leiten, die für eine Wahlbeteiligung war. Wie sein Kamerad Edouard Vaillant, der bereits beim Kongress der Ersten Internationale vom September 1871 in London sein Sprecher war, erinnerte: «Das Werk der Revolution war die Zerstörung der Hindernisse, die ihr den Weg versperrten: ihre erste Aufgabe war es‚ « die Bourgeoisie zu entwaffnen und das Proletariat zu bewaffnen», das Proletariat mit allen Kräften der eroberten, politischen Macht zu bewaffnen, die dem Feind entrissen wurde. Zu diesem Zweck mussten die Revolutionäre zum Ansturm auf die Macht übergehen, auf allen Wegen gegen sie aufmarschieren: Agitation, Aktion, Parlament, etc… Sie haben sich nicht im «Mustergefängnis» irgendeines Dogmatismus eingeschlossen. Sie haben keine Vorurteile.»
Diese Abwesenheit von «Vorurteilen» – die dazumals, jenseits jeglicher Betrachtung von ethischer Kohärenz, zumindest Intuitionen waren, die von einem Minimum an Intelligenz diktiert wurden – hatte Blanqui zu manchmal peinlichen Resultaten geführt. 1879, wenige Jahre nachdem er gewettert hatte, dass «dem verheerenden Prestige der entscheidungstreffenden Versammlungen ein Ende gesetzt werden muss», versuchte er erfolglos, sich in Lyon als Abgeordneter wählen zu lassen. Um dieses löbliche insurrektionelle Projekt zu verwirklichen, fragte er seinen Freund Georges Clémenceau um Hilfe, der damals ein radikaler republikanischer Abgeordneter war, dem er schrieb: «Werden sie im Abgeordnetenhaus der Mann der Zukunft, der Chef der Revolution. Es hat es seit 1830 weder geschafft noch gekonnt, einen zu finden. Der Zufall gibt ihm einen, enthaltet ihn ihm nicht.» Nun, wie bekannt ist, wird Clémenceau tatsächlich eine grosse Karriere machen. Zuerst wurde er Senator, danach Innenminister und letztendlich zweimal Präsident des Rates. Mit seiner blutigen Repression von Streiks und Revolten, die in verschiedenen proletarischen Blutbädern mündeten, mit seiner erbarmungslosen Jagd auf Subversive jeder Couleur und Tendenz, ohne von seinem Interventismus während des Ersten Weltkriegs zu sprechen, wird er sich den Übernamen «erster Bulle von Frankreich» erobern. Man kann nicht sagen, dass Blanqui sehr weitsichtig war, als er den künftigen Chef der Reaktion fragte, Chef der Revolution zu werden! Aber eigentlich ist das gar nicht so merkwürdig. Er hatte in Clémenceau den Stoff eines politischen Führers erkannt. Es gelang ihm nicht, zu verstehen, dass die Macht das Grab der Revolution ist.
Darum haben wir keinen Grund, dem Kadaver dieses aufstrebenden Diktators Ehrerbietung zu erweisen. Abgesehen vielleicht von jenem Slogan und jenem Buch, bleibt seine Erinnerung ekelerregend. Ekelerregend wie seine Macht als Staatsmajor, sein militärischer Stil, sein Kasernengeist, seine Entschlossenheit in Mimetik («Seine Freunde waren davon überzeugt, dass die in ihm dominierende Persönlichkeit, die eines Generals war», schrieb sein guter Freund Dommanget). Mögen doch seine Bewunderer, die alten oder neuen Führer der Partei der staatlichen Insurrektion, in seinem Grab wühlen und voller Emotionen seine Ausdünstungen einatmen. Bei den heutigen Erdstößen, wer weiß, ob sie da nicht zusammen mit ihrem Meister verschüttet werden – Ewigkeit durch den Schlamm.
Biografische Notiz
Louis Auguste Blanqui (1805 – 1881) hat mehr als 30 Jahre seines Lebens im Gefängnis verbracht (daher auch sein Übername «L‘enfermé», der Eingesperrte). Nicht so sehr, weil er die Macht zerstören wollte, sondern weil er unablässig danach trachtete, selbst, im Namen der Emanzipation des Pöbels, die Macht zu ergreifen. Nach einem Studium in Recht und Medizin schliesst sich Blanqui 1824 einer der Carbonari Gruppen an, geheime revolutionäre Gesellschaften mit einem liberalen und patriotischen Programm, die stark zur Vereinigung von Italien beigetragen haben. Die Carbonari Gruppen liegen dem modernen republikanischen Nationalismus in Italien zugrunde. 1830 beteiligt sich Blanqui an der Juli-Revolution in Paris, wonach in Frankreich eine konstitutionelle Monarchie gegründet wird. 1939 findet in Paris eine blanquistisch inspirierte Insurrektion statt, worin der geheime Bund der Société des Saisons, welche unter dem Befehl von Blanqui steht und stark hierarchisiert ist, eine Rolle ersten Ranges spielt. Daraufhin wird Blanqui zum Tode verurteilt, eine Verurteilung, die später in Lebenslänglich umgewandelt werden wird.
Während der Revolution von 1848, bei der es während der Insurrektion zu einem Zusammenstoss zwischen der republikanischen Bourgeoisie und dem rebellischen Proletariat von Paris kam, wird Blanqui aus dem Gefängnis freigelassen. Später wird er in seinen berühmten «Instructions pour une prise d‘armes» den chaotischen und dezentralisierten Charakter der proletarischen Insurrektionen in Paris stark unter die Lupe zu nehmen: laut ihm sei nur ein zentralisiertes und diszipliniertes Organ imstande, die Insurrektion «zu einem guten Ende» zu führen. Blanqui beteiligt sich an den Ereignissen von 1848 übrigens als Führer der Geheimgesellschaft «Société Républicaine Centrale». Nach dem Massaker des Pariser Proletariats wird er von der neuen bürgerlichen Macht weggesperrt.
1865 bricht er aus und kehrt 1869 infolge einer allgemeinen Amnestie nach Frankreich zurück. Inzwischen ist die Zahl seiner Anhänger so sehr angewachsen, dass man von einer wahren blanquistischen Partei sprechen konnte, unterteilt und strukturiert in verschiedene Sektionen.
1870 unternehmen Blanqui und seine Kameraden noch einmal zwei erfolglose Versuche von bewaffneten Aufständen: einen zum Zeitpunkt der Bestattung eines Journalisten, der ermordet wurde, und einen, bei dem eine Kaserene in Ansturm genommen wurde und Waffen entwendet wurden. Während die soziale Spannung in Paris unablässig ansteigt, lässt Thiers, der Chef der französischen Regierung, Blanqui am 17. März 1871 verhaften und wegsperren. Ein Tag später bricht in Paris eine allgemeine Insurrektion aus und «beginnt» die Pariser Kommune. Blanqui sitzt in der Zelle, wird aber dennoch zum Mitglied der Kommune gewählt. Eine Vorschlag für einen Gefangenenaustausch wird von der Zentralregierung verweigert. Marx wird später behaupten, dass es ein Blanqui war, an dem es der Kommune fehlte; mit anderen Worten, an einem autoritären Chef, der sich an strikt militärische und politische Vorstellungen der Insurrektion hält und sie auf zentralistische Weise organisiert.
Ebenso wie viele andere wird Blanqui nach der Niederlage der Kommune deportiert. Erst 1879 wird er wieder freigelassen. Zwei Jahre später wird er sterben.
Blanqui, oder besser, die Ideologie des Blanquismus, wird oft als klassisches Beispiel einer autoritären Vorstellung der Revolution genannt: diese sollte unter dem Antrieb einer kleinen Gruppe von Verschwörern durchgeführt werden, welche die Macht ergreifen. Ist diese einmal erobert, würden die Verschwörer mittels des Staates den Sozialismus einführen. Es ist nicht schwierig, zu sehen, inwiefern die bolschewistischen Auffassungen der Revolution, die unter anderem von Lenin ausgearbeitet wurden, eine Fortsetzung der blanquistischen Tradition sind.