Archiv der Kategorie: Queer, Gender & Feminismus

[Patriarchat und Geschlechteridentitäten Teil 2] Gender Nihilismus: Ein Anti-Manifest

Wenn sich männliche Geschlechteridentitäten in einer Patriarchatsanalyse nicht einfach als unterdrückende Identitäten und weibliche Geschlechteridentitäten nicht einfach als unterdrückte Identitäten verstehen lassen, dann wirft das auch Fragen danach auf, ob Identitäten überhaupt mehr sein können, als vielleicht der Ausgangspunkt unseres Kampfes gegen Patriarchat. In diesem Kontext stehen auch die von einer liberalen queeren Politik angebotenen, queeren Identitäten auf dem Prüfstand. Ist es wirklich als ein Schritt in Richtung Befreiung zu verstehen, eine Vielzahl neuer Identitäten zu schaffen oder eröffenen diese neuen Identitäten nicht vielmehr ein noch größeres Potenzial der Verwaltung von Menschen. Kurz: Ist nicht der Apparat des Geschlechts im Allgemeinen das, was uns kontrollierbar macht und die Identitäten darin nichts weiter als eine Ausdifferenzierung dieses Apparats?

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[Patriarchat und Geschlechteridentitäten Teil 1] bell hooks: Das Patriarchat verstehen

Im folgenden ein Beitrag von bell hooks (engl. „Understanding Patriarchy“), der auch wenn er kein unmittelbar anarchistisches Verständnis des Patriarchats liefert, meines Erachtens nach wertvoll darin ist, pauschale und identitäre Geschlechtszuweisungen, wie sie etwa in Anklagen wie „Ein Aufruf an ‚radikale‘ cis (het) Männer und ihre Unzulänglichkeit in Gender Kämpfen“ und ähnlichen Texten (wenn auch gewissermaßen verständlicherweise) immer wieder zum Ausdruck gebracht werden, auch in der theoretischen Betrachtung des Patriarchats zu überwinden. Denn die Analyse, die letztlich nur die passiven, unterdrückten Identitäten (ob Frauen, FLINT, queers, usw.) vs. aktive unterdrückende Identitäten (ob Männer, cis, hetero, usw.) kennt, scheint mir in eine Sackgasse zu führen, in der sich der Kampf um Befreiung in nichts anderem, als einem stumpfen Moralismus zu verlieren droht und in dem die einzige Befreiungsperspektive schließlich darin liegen wird, anzuklagen und aus einer Opferrolle heraus zu agieren (vielleicht schicke ich zu dem Thema demnächst noch einen gesonderten Text).

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Zorn über Stolz: Ein Aufruf an „radikale“ cis (het) Männer und ihre Unzulänglichkeit in Gender-Kämpfen

Ich möchte über Genderfragen in „progressiven/radikalen/revolutionären Räumen“ sprechen, bevor der Pride Month endet, weil es so wichtig ist. Ich muss cis (het) Männer[1] in radikalen/progressiven Räumen ansprechen – besonders die anarchistischen, marxistischen oder allgemein progressiven Männer, die ich sehe oder kenne.

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Kein Gott, kein Boss, kein Ehemann: Die erste anarcha-feministische Gruppe der Welt

Übersetzung eines Essays von Iain McKay

Die erste explizit anarchistisch-feministische Gruppe der Welt entstand als Teil der blühenden anarchistischen Bewegung des neunzehnten Jahrhunderts in Argentinien. Sie produzierte die erste anarchistisch-feministische Zeitung, La Voz de la Mujer. Leider wurde die Geschichte des Anarcha-Feminismus in Argentinien selten gewürdigt, bestenfalls am Rande erwähnt, schlimmstenfalls ignoriert oder vergessen.

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Die Gender-Analyse des Anarchismus stärken: Lehren aus der transfeministischen Bewegung

Der Transfeminismus entwickelte sich aus einer Kritik an den Mainstream- und radikalen feministischen Bewegungen. Die feministische Bewegung hat eine Geschichte von internen Hierarchien. Es gibt viele Beispiele von Frauen of Color, Frauen aus der Arbeiterklasse, Lesben und anderen, die sich gegen die Tendenz der weißen, wohlhabend dominierten Frauenbewegung aussprachen, sie zum Schweigen zu bringen und ihre Bedürfnisse zu übersehen. Anstatt diese marginalisierten Stimmen zu würdigen, hat die feministische Mainstream-Bewegung den Kampf für Rechte vor allem im Interesse der weißen, wohlhabenden Frauen priorisiert.

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Eine Übersicht und Analyse der anarchistischen und feministischen Strömungen im Kampf gegen Femizide in Mexiko

Der folgende Artikel, verfasst von Afinidades Conspirativas (englische Version bei It’s Going Down), untersucht die jüngste Welle von feministischen Protesten und Aktionen in ganz Mexiko und die Rolle des Anarchismus inmitten dieser Mobilisierungen.

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Der ‚Violette Frühling‘ der mexikanischen Feministinnen wütet weiter

GESCHLECHTSSPEZIFISCHE GEWALT IST WEIT VERBREITET. DIE REGIERUNG WIRD NICHT HELFEN. ALSO HABEN DIE FRAUEN IN MEXIKO DIE SACHE SELBST IN DIE HAND GENOMMEN.

Das verheerende Problem der geschlechtsspezifischen Gewalt ist für die Frauen in Mexiko schon seit langer Zeit sehr real und überwältigend. Aber angesichts dieser Gewalt ist die Solidarität umso stärker geworden. Während es in der Vergangenheit Proteste gegeben hat, ist der Widerstand gegen diese abscheuliche Situation auf dem Weg, sich mit voller Kraft zu zeigen. Die feministische Bewegung in Mexiko brodelt vor Wut über die Ungerechtigkeit, die von der Regierung trotz ihres Versprechens, ihre Macht auszuüben, um mit der Angelegenheit umzugehen, fast ungebremst weitergehen durfte.

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Ideen einer nicht-sexistischen und feministischen Stadt

Leslie Kern wirft via VersoBooks einen Blick auf das Gender-Mainstreaming sowie den Taktiken von Women of Color und fragt, wie wir eine feministische Stadt schaffen können und welche Werkzeuge Frauen benutzen können, um sich gegenseitig zu unterstützen. Nicht das, was wir uns vorstellen, aber es bietet durchaus einige interessante Punkte.

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