Im Libanon findet derzeit ein landesweiter Generalstreik statt, zu dem die Gewerkschaft General Labor Union kürzlich aufgerufen hat.
Der Streik, an dem sich verschiedene öffentliche und private Sektoren beteiligen, erfolgt aus Protest gegen die sich verschlechternden sozialen und wirtschaftlichen Bedingungen und um die Bildung einer nationalen Rettungsregierung zu fordern.
Die libanesische Arbeiter_innenschaft leidet kollektiv unter den abgewerteten Löhnen, die durch den Verfall des libanesischen Pfunds gegenüber dem US-Dollar verursacht wurden.
Dies geschieht, während auf dem lokalen Markt ein Mangel an einigen lebenswichtigen Gütern herrscht, darunter Treibstoff, Babynahrung und bestimmte Medikamente.
Verschiedene Syndikate, Institutionen und Gerichtssäle in den Gouvernoraten sind geschlossen, darunter die Filialen des Nationalen Sozialversicherungsfonds, Ogero, LibanPost und andere Institutionen.
In einigen Regionen, wie Hermel, Koura, Baalbek, Marjayoun und Saida, beteiligten sich auch Beamt_innen, Mitarbeiter_innen der mechanischen Inspektion und städtische Angestellte an dem Streik.
Andere Zweigstellen von öffentlichen Einrichtungen, wie in Hasbaya, beschränkten die Arbeit auf notwendige Aufgaben.
Auch Bankfilialen schlossen in bestimmten Gebieten, während andere offen oder teilweise geöffnet blieben (eingeschränkter Service).
In ähnlicher Weise streikten die Angestellten einiger Krankenhäuser, darunter die des Dr. Abdullah Al-Rasi Governmental Hospital in Halba, die einen Protest auf dem Gelände abhielten.
Mehrere Straßensperren wurden rund um Beirut und in verschiedenen Städten errichtet, darunter auch die Flughafenautobahn, wo Demonstrierende Mülltonnen in Brand setzten.
Dieser Streik kommt zu einem Zeitpunkt, an dem die wichtigsten Parteien des Libanon ihren Streit über die Regierungsbildung fortsetzen, während das Land, das nun als einer der 34 fragilsten Staaten gilt, dem totalen Zusammenbruch näher kommt.