Via Contra Info
UNSER GEMEINSAMES MINIMUM: AUFSTÄNDISCHE AKTION
Seit dem 22. März führen verschiedene subversive und anarchistische Gefangene einen Hungerstreik durch, um die Aufhebung des D.L 321, die Freiheit des Gefährten Marcelo Villarroel und der Gefangenen der Revolte zu fordern. Konfrontiert mit diesem Szenario der Anti-Gefängnis-Kriegsführung, weisen wir auf Folgendes hin:
1) In der Nacht des 11. Schwarzen Mai und vor der Ausgangssperre haben wir einen Sprengsatz vor dem Unternehmen SODEXO gezündet, weil es für das tägliche Elend verantwortlich ist, das Tausende von Gefangenen in den Gefängnissen der chilenischen Demokratie foltert. SODEXO ist verantwortlich für die Konzession der Gefängnisse von Antofagasta, Iquique, La Serena, Rancagua und El Manzano. Die gemeinsame Arbeit zwischen der Gendarmerie, der chilenischen Staatspolizei und dem Privatkapital bilden eine Triade, die das lukrative Geschäft der Gefängniskonzerne zeigt, die die Würde der Gefängnisinsass_innen aufgrund ihrer wirtschaftlichen Interessen und der Gesellschaftsordnung der Reichen und Mächtigen vernichten.
2) Wir grüßen herzlich die Gefährt_innen, die 50 Tage lang einen Hungerstreik durchgeführt haben und damit gezeigt haben, dass die kämpferische Haft ein Werkzeug des Widerstands gegen die Unterwerfung durch die Gefängnisse ist, während sie gleichzeitig den Keim der Aktion auf der Straße verbreiten. Es ist wichtig, einen Kampfrhythmus beizubehalten, der die Mobilisierungsprozesse innerhalb der Gefängnisse begleitet, in dem Verständnis, dass der Kampf für die Befreiung unserer Gefangenen und ihrer Haftbedingungen langfristig und ohne Pause ist.
3) In einem Kontext von polizeilicher und militärischer Kontrolle ist der Angriff möglich, es hängt nur von unserem Willen und Geist zu kämpfen ab. In diesem Sinne betrifft der Diskurs, dass jede revolutionäre Aktion eine Versammlung ist, nur den Kampfgeist derjenigen, die sich organisieren und sich mit Würde im Angesicht des Feindes erheben, und entwertet eine Geschichte des Kampfes, die mit Hunderten von inhaftierten Gefährt_innen, Verwundeten und Toten voranschreitet. Wenn wir nicht an unsere Fähigkeiten glauben, wird der Aufbau einer neuen Welt nur eine Schimäre sein; wir rufen dazu auf, den Angriff in allen Territorien und Realitäten zu organisieren.
4) In diesem Schwarzen Mai erinnern wir uns an unseren Gefährten Mauricio Morales, der vor 12 Jahren bei dem Versuch, die Gendarmerieschule anzugreifen, starb. Die Erinnerung wird in den Straßen und in der vielgestaltigen Aktion wachgehalten; nur wer vergessen wird, stirbt.
WIR FEIERN DIE OFFENSIVE UND SABOTAGE IN DER WALLMAPU!
WIR BEGRÜßEN DIE REVOLTE AUF KOLUMBIANISCHEM GEBIET!
ZURÜCK AUF DIE STRAßE KEHREN, UM DEN FEIND UND DEN REFORMISMUS ZU ZERSCHLAGEN!
AN DIESEM WOCHENENDE ZU WÄHLEN BEDEUTET, DEN PAKT DER POLITISCHEN KLASSE ZU BESTÄTIGEN UND DAS VERGOSSENE BLUT ZU BETRÜGEN!
Durch Anarchie werden wir siegen, werden wir in Autonomie leben.
Revolutionäre Zellen Nicolás Neira
Anmerkung: Der 15-jährige Anarkopunk-Gefährte Nicolás Neira starb, nachdem er von einem Tränengaskanister getroffen wurde, der von der ESMAD-Polizei während der Zusammenstöße am 1. Mai 2005 in Kolumbien abgefeuert wurde.